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Des informations en français dans les rubriques «espèces», «transmettre ses observations» et «menacés».

Tipps

Wo es Glühwürmchen zu leben gelingt, ist die Biodiversität meist hoch. Wo sich Glühwürmchen wohl fühlen, finden sich oft seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, vielfach typische Vertreter der traditionellen Kulturlandschaft.

Glühwürmchen sind zuverlässliche Indikatoren für gut strukturierte Landschaftsräume.

Sie stehen weit oben in der Nahrungspyramide und integrieren Ansprüche von Arten, welche sich an der Basis der Nahrungsketten befinden.

Die unterschiedlichen Vorlieben von Larven, Weibchen und Männchen bedingen eine Vielzahl von Strukturen, mikroklimatischen Situationen und Arten – etwa einen kontinuierlichen, vielfältigen "Schneckenteppich", entlang welchem sich die Larven bewegen können.

Glühwürmchen scheinen auf ziemlich alle wesentlichen Faktoren anfällig zu sein, welche die natürliche Vielfalt der Landschaft bedrohen: Bodenverdichtung, Strukturverlust, Fragmentierung, Düngereintrag aus Luft und Landwirtschaft, diverse Pestizide, Lichtverschmutzung, ...

In Landschaftsräumen, wo Leuchtkäfer leben, gefällt es auch den Menschen.

 

Patentrezepte zur Förderung von Glühwürmchen stehen noch aus. Erfolge können erst nach mehrjähriger Beobachtung gesichert festgestellt werden – einerseits wegen der im Vergleich zu vielen andern Insekten langen Entwicklungszeit der Glühwürmchen (ca. 3 Jahre), andererseits weil Insektenpopulationen ohnehin zu starken Schwankungen neigen. Verschiedene Versuche und erste Erfahrungen stimmen jedoch hoffnungsvoll: Glühwürmchen lassen sich fördern.

 

Einige Tipps zur Förderung von Glühwürmchen – und der Biodiversität insgesamt (s. auch Infoblatt):

- Nie Glühwürmchen einsammeln und anderswo aussetzen!

- Künstliche Beleuchtung im Garten sowohl räumlich wie zeitlich reduzieren. Die flugfähigen Männchen werden durch die "Lichtverschmutzung" desorientiert. Auch die ebenfalls nachtaktiven Larven sind lichtscheu.

- Schneckenzaun statt Schneckengift!

- Rasen nicht düngen, keinen zusätzlichen Humus einbringen. Gedüngte Rasen verlieren die biologische Vielfalt. Keine Herbizide verwenden.

- Glühwürmchen verkriechen sich gerne in Mauerritzen, Asthaufen und geschichteten Drahtschotterkörben, unter Steinen und Platten.

- Glühwürmchen und Schnecken schätzen Übergangsbereich. Krautsäume bilden oft Leuchtplätze für Weibchen, Unter Sträuchern, um Steine, usw. nie mit der Motorsense ausputzen, dadurch werden oft auch Igel und viele Kleintiere verstümmelt. Generell nie bodeneben mähen!

- Laub liegen lassen: Glühwürmchen und andere Tiere verkriechen sich gerne darin. Larven zerren Schnecken unter Laubblätter, um sie in aller Ruhe verzehren zu können.

- Magere, humusarme Wiesen anlegen. Nicht düngen: Gedüngtes Grünland verarmt floristisch; hochwüchsige, geschlossene Vegetation verhindert Besonnung und schafft ein ungünstiges Mikroklima. Alternierend mähen: immer einen Teil der Wiese stehen lassen!

- Glühwürmchen leben gerne auch in feuchten Wiesen.

- Schnittguthaufen am Rand der gemähten Wiese können durch Gärungswärme Glühwürmchen anziehen.

- Hecken und Waldrändern mit Buchten und Krautsäumen sind bei Glühwürmchen beliebt. Wenn nötig jedoch Problempflanzen ausjäten (Goldruten, Brombeeren und andere, welche schnell alles überwuchern).

- Verbuschung von Lichtungen und Wiesenböschungen verhindern - Glühwürmchen brauchen offene Flächen. Leuchtplätze befinden sich oft an Böschungen, Hecken und Waldrändern, die den Männchen im Suchflug als Leitstrukturen dienen.

 

Leuchtkäfer ansiedeln?

...keine gute Idee!

Die Umsiedlung von Glühwürmchen ist auch Fachleuten oft misslungen und daher nicht zu empfehlen. Die Schwierigkeiten beginnen damit, dass von Glühwürmchen-LiebhaberInnen gelegentlich versucht wird, leuchtende Weibchen des Grossen Glühwürmchens einzusammeln und etwa im eigenen Garten anzusiedeln, was dort, wo die zur Fortpflanzung benötigten Männchen fehlen, einfach zum Tod der Weibchen führt und keineswegs zur Begründung einer neuen Population. Zudem sind die bestehenden Populationen oft so klein, dass das Absammeln von Individuen nicht zu verantworten ist.

Alle einheimischen Leuchtkäferarten leben mehrere Jahre lang als Larven. In dieser Zeit fressen sie – vor allem Schnecken. Die erwachsenen Individuen leben nur etwa 2 Wochen lang; in dieser Zeit fressen sie nicht (sie haben keine Mundwerkzeuge), sondern sind ausschliesslich mit Fortpflanzung beschäftigt.

Wenn man also Leuchtkäfer ansiedeln möchte, dann müsste man

- eine Landschaft schaffen, die reich an Schnecken ist

- und eine Landschaft schaffen, gleich angrenzend an die Schnecken-Landschaft, in der sich die erwachsenen Individuen leicht finden können.

Doch selbst Fachleuten gelingt es nicht immer, die Eignung eines Areals für eine erfolgreiche Ansiedlung von Glühwürmchen richtig einzuschätzen.

Empfehlenswert ist es dagegen, im Garten oder einem andern Grünraum Bedingungen zu schaffen, die eine allfällige Besiedlung durch Individuen aus der Umgebung erleichtert oder ermöglicht. Es sind Fälle bekannt, wo eine selbstständige Zuwanderung in geeignete Lebensräume tatsächlich stattgefunden hat. Und selbst, wenn die Glühwürmchen auf sich warten lassen – die entsprechenden Förderungsmassnahmen nützen einer Vielzahl von Arten und tragen zu Biodiversität bei (s. oben: Tipps!).

 

Der Verein Glühwürmchen Projekt versucht immer wieder Massnahmen umzusetzen und Projekte zu lancieren, die Glühwürmchen in entsprechenden Habitaten und generell die Biodiversität fördern sollen.